Während Moria in aller Munde ist und sich die deutsche Regierung darin überhastet, die vermeintlichen „Kinder“ aus Moria (die in Wahrheit junge Erwachsene sind) aufzunehmen, ächzt Italien umso mehr unter einem nicht enden wollenden Zustrom aus Boots-Migranten. Die Fluchtruten haben sich verlagert. Süditalien steht kurz vor dem Kollaps. Die Schlepper-Schiffe legen im Stundentakt auf Lampedusa an.
Lampedusas Bürgermeister Salvatore Martello will seine Insel nicht weiter in der Flut der afrikanischen Glücksritter untergehen sehen. Er fordert die tunesische Regierung dazu auf, die Boote zu stoppen. Doch die europäischen NGO-Schiffe lassen sich davon nicht beeindrucken. So erreichten am 18. September, alleine an diesem einen Tag, 678 Migranten Italien. Aufgrund der Moria-Thematik haben sich die Fluchtruten verlagert. Die Folge ist ein noch höherer Zustrom auf die italienischen Küsten.
Lampedusa heillos überfüllt
Auf Lampedusa wird die Lage immer problematischer. So befinden sich in einem Lager, das für 192 Personen ausgelegt ist, mehr als 1.200 Menschen. Die Einheimischen leiden unter der Last der Migration. 2017 wählten die Einwohner die sozialdemokratische Bürgermeisterin ab, in der Hoffnung, der Willkommenspolitik ein Ende zu bereiten.
Vermüllter Hafen: NGOs schleppen weiter
Der Strom will aber nicht abreißen. Noch immer legt mindestens ein Boot voller junger Migranten pro Stunde an Lampedusas Hafen an. Es sind europäische NGO-Organisationen wie „Sea Eye“ die ein Gros der Migranten mit ihren Schiffen wie der „Alan Kurdi“ nach Lampedusa schleppen. Der vermüllte Hafen Lampedusas, in dem jene Flüchtlingsboote, die nicht mehr fahrtauglich sind, der Reihe nach verrotten, verärgert die 7000 Einwohner der Insel noch zusätzlich zur Angst vor den oftmals gewalttätigen Migranten, die vom Militär bewacht werden müssen.
Italien versucht australischen Weg
41% der Ankömmlinge sind junge Tunesier und zu 94% sind sie männlich. Die tunesischen Behörden beteuern, alles zu tun, um die Migranten zu stoppen. Doch erfolgreich scheinen sie darin nicht zu sein. Jetzt verfolgen die Italiener den Plan, möglichst viele der Ankömmlinge zurückzuschieben. Sie gehen den sogenannten australischen Weg, wollen zeigen, dass sich die Fahrt nach Italien nicht lohnt. Auch gegen die NGO-Schiffe wird verstärkt vorgegangen. So klagt Sea-Eye-Chef Gordon Isler: „Die italienischen Behörden unterstützen zivile Seenotretter nur noch sehr zögerlich und halten unsere Schiffe lieber über Wochen in ihren Häfen fest.“
Und was denken Sie daran ?