Bereits vor elf Jahren tötete das selbe Tier eine Zoo-Mitarbeiterin
Leopardin „Cleopatra“ schaut gütig in die Kamera. Am Freitag fletschte das Tier aber seine Zähne, biss einem Pfleger ins Gesicht
Foto: Olaf Rentsch
von: I. WISTUBA UND M. LANGNERveröffentlicht am
Chemnitz – Drama im Chemnitzer Tierpark. Leopard „Cleopatra“ (19) biss am Freitagmorgen einem Pfleger (56) ins Gesicht. Bereits vor 11 Jahren hatte „Cleopatra“ einen junge Tierbetreuerin (23) getötet.
Der erfahrene Mitarbeiter (seit 29 Jahren im Tierpark tätig) und eine Auszubildende waren am Morgen mit der Raubtierfütterung beschäftigt.
Leoparden-Weibchen „Cleopatra“ in ihrem Käfig
Foto: Olaf Rentsch
Möglicherweise unterlief den Beiden ein folgenschwerer Fehler. Denn eventuell war ein Schieber, der das betagte Leoparden-Weibchen aussperren sollte, nicht geschlossen, als der Pfleger deren Gehege betrat. Ob dies stimmt, muss allerdings noch ermittelt werden.
Raubkatze „Cleopatra“ griff sofort an, fiel über den Mann her. Die Leopardin biss dem Mann ins Gesicht. Mit letzter Kraft wehrte er die Attacke ab, hechtete aus dem Käfig und konnte den Schieber schließen.
Die Auszubildende erlitt einen Schock. Sie leistete ihrem blutüberströmten Kollegen dennoch erste Hilfe, rettete ihm so vermutlich das Leben. Der Mann, kam in die Klinik – Not-OP.
Der Zoo bleibt am Freitag bis 13 Uhr geschlossen. Derweil sichert die Polizei Spuren, um zu ermitteln, wie es zu dem Unglück hatte kommen können.
Es war nicht der erste tragische Zwischenfall mit „Cleopatra“ im Raubtiergehege des Chemnitzer Tierparks.
Im November 2006 wurde Tierpflegerin Nastja L. (23) von eben jener Leopardin in den Kopf gebissen. Die Frau starb, weil ein Schieber zum Käfig nicht verriegelt gewesen war.
2004 hatte Löwe Sultan eine Pflegerin angegriffen und schwer verletzt. Auch damals hatte ein Schieber zum Außengehege aufgestanden, als die Frau den Innenbereich betreten hatte.
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