Der mangelnde Respekt der Wolfswelpen vor den Menschen, macht den Behörden jetzt große Sorgen. Erstmals werden Gummigeschosse erlaubt
Foto: picture alliance / ZB
von: JÜRGEN HELFRICHTveröffentlicht am
Bautzen – Wölfe fressen halbe Schafherden, jede Menge Rehe und Hirsche – das Millionen Euro teure Wolfsprogramm läuft seit Jahren aus dem Ruder.
Jetzt will der Freistaat erstmals gegensteuern. Die Landesdirektion Sachsen erteilte eine Ausnahmegenehmigung. Mit Gummimunition soll nun auf Wolfswelpen geschossen werden – zur Vergrämung!
Jäger Reinhard Mrosko (67) hält Gummi-Geschosse zur Vertreibung der Wölfe für nicht ausreichend, fordert sogar den Abschuss
Foto: Dirk Sukow
„Unsere Beauftragten des Biosphären-Reservates werden mit Gummigeschossen auf die sechs Monate alten Welpen des Milkener Rudels schießen“, erklärt Sophia Liehn (28) vom Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ Mittwoch.
Dieses Verscheuchen mit Schrotkugeln aus Hartgummi erfolgt, weil die auffällig gewordenen Wolfsbabys keinerlei Scheu vor Menschen mehr zeigen.
Das bezeugten ungewöhnliche Nahbegegnungen mit Menschen. Liehn: „In Lohsa bei Hoyerswerda zeigten die Wölfe keine Angst vor zwei Jägern, spielten sogar mit deren Kopfbedeckung.“
Der Beschuss soll den kleinen Wölfen in dauerhafter Erinnerung bleiben. Nach Experten-Meinung wird den Tieren dabei ein kurzzeitiger Schmerz, aber keine Verletzung oder dauerhafter Schaden zugefügt.
Sächsische Jäger stehen der neuen Maßnahmen skeptisch gegenüber. Jäger Reinhard Mrosko (67) aus Boxberg, dem Wölfe sein 2500 Hektar großes Jagdgebiet halb leerten: „Gummigeschosse sind gefährlicher Unfug. Nur durch Wolfsjagd mit Blei kann die Plage noch in den Griff bekommen werden.“
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