Seid immer in
der Stimmung!

Die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern können das Beste sein, was einem im Leben passiert, aber sie können auch das Schlimmste sein. Wenn man sich nämlich nicht mit Vater, Mutter oder beiden versteht, ist es schwer, den Dialog offenzuhalten und schöne sowie schreckliche Ereignisse im eigenen Leben mit ihnen zu teilen. Ein Umstand, in dem sich der Protagonist dieser Geschichte wiedergefunden hat. Ein Mann, der stets gegen die großen Vorurteile seiner Familie angekämpft hat. Weil er taub ist, haben sie ihm nie den Respekt entgegengebracht, den er verdient.

Als Reaktion darauf hat er beschlossen, seine größte Freude im Leben nicht mit ihnen zu teilen: die Geburt seiner Tochter. Aber sehen wir uns gemeinsam die Gründe genauer an, die zu so großem Unverständnis führten.

„Meine Frau (35) und ich (36) sind taub und leben weit von meiner Familie entfernt“, so beginnt er seinen Post auf Reddit. Seinem Bericht zufolge wurde er taub geboren, und das hat seine Familie nie akzeptiert. Keiner von ihnen hatte ihn je als „normale“ Person betrachtet, sondern immer nur seine Behinderung in ihm gesehen. Weshalb sie sich nie die Mühe gemacht hatten, eine Beziehung zu ihm aufzubauen und ihren Sohn, der „anders“ ist, kennenzulernen. Eine Situation, unter der er sehr litt und die sich mit den Jahren nie änderte.

„Sie haben nicht einmal für mich Zeichensprache gelernt; ich kann sprechen und Lippen lesen, aber ich werde oft aus ihren Gespräch ausgeschlossen“, fuhr er fort. „Sie haben sich auch nie die Mühe gemacht, meine Frau kennenzulernen. Sie denken, dass wir beide dumm und zu nichts fähig sind, nur weil wir nicht hören können. Wir sind Mitte 30 und sie behandeln uns immer noch wie Kinder. Wir haben beide erfolgreiche Karrieren und ein gut gepolstertes Bankkonto, wir reisen oft und sind bereit, ein Haus zu kaufen, sobald der Immobilienmarkt nicht mehr ganz so verrückt ist. Trotzdem denkt meine Familie, dass sich die Familie meiner Frau um uns kümmert, d. h. uns finanziell unterstützt und uns bei alltäglichen Dingen wie dem Einkaufen oder dem Bezahlen von Rechnungen hilft. Sie wollen einfach nicht glauben, dass wir intelligente und fähige Menschen sind, die sich allein sehr gut gemacht haben.“

Als seine Frau schwanger wurde, beschlossen sie, niemandem aus seiner Familie etwas zu sagen, da sie fanden, es wäre für ihre Tochter nicht gut, um Menschen zu sein, die beständig respektlos zu ihren Eltern sind. Und falls sie selbst taub geboren würde (was nicht geschah), würden sie sie ebenfalls herablassend behandeln. Seine Familie über seinen Nachwuchs im Dunkeln zu lassen war wegen der Entfernung zwischen ihnen und dem Mangel an Kontakt nicht schwer, schade nur, dass sein Bruder zufällig von seiner inzwischen zweijährigen Tochter erfuhr und seinen Eltern davon erzählte. Nun ist seine ganze Familie sehr verärgert und gibt seiner Frau die Schuld. „Sie sind davon überzeugt, dass sie mich kontrolliert, was überhaupt nicht stimmt. Sie beschuldigen mich, meiner Tochter eine Familie vorzuenthalten, die dabei hätte helfen können, sie auf viele unterschiedliche Weisen zu erziehen. Sie könnten damit recht haben. Ich beginne, mich zu fragen, ob es selbstsüchtig von meiner Frau und mir ist, unsere Tochter von einer großen Familie mit vielen Cousins und Cousinen ihres Alters fernzuhalten, nur weil wir uns nicht mit ihnen verstehen. Ist das falsch von uns?“

Die Reddit-Nutzer standen jedoch geschlossen auf der Seite des tauben Ehepaars und unterstrichen, dass seine Familie nichts anderes tun würde, als danach zu streben, bei seiner Tochter die Oberhand zu gewinnen, indem sie auf jede mögliche Weise versuchen, sie „weit entfernt“ von der Behinderung ihrer Eltern aufwachsen zu lassen, die sie für dumm und unfähig halten.

Wie sieht eure Meinung dazu aus?