In der spanischen Stadt Medinaceli ist das Stierspektakel Toro de Fuego Teil einer jahrhundertealten Tradition. Noch wie im 16. Jahrhundert findet hier alljährlich eine grausame Stierhatz statt, bei der ein Stier mit brennenden Fackeln auf den Hörnern durch die Straßen gejagt wird. Wie kann eine solche Tierquälerei heutzutage noch gerechtfertigt werden?
Die Tradition in Spanien will, dass dem Toro de Fuego ein Gestell mit aus brennbarem Material bestehenden Bällen auf die Hörner gesetzt und diese bei Anbruch der Nacht angezündet werden. Dann wird das terrorisierte Tier losgelassen, durch die Straßen gehetzt und die Festivalteilnehmer müssen ihm ausweichen.
Rechtfertigt Tradition eine derartige Tierquälerei?
Zu Beginn des Spektakels wird der Stier von einer ganzen Mannschaft angebunden und festgehalten. Dann bekommt er ein Holzgestell auf den Kopf und Eisenstangen auf die Hörner gesetzt, die mit brennbarem Material wie in Pech, Harz oder Terpentin getränktem Hanf umwickelt sind. Diese werden angezündet und der Stier vom Seil losgeschnitten. Manchmal sind auch Feuerwerkskörper dabei und gehen zu Beginn der Hatz los.
Die in Panik losrennenden Tiere erleiden oft starke Verbrennungen und erblinden, wenn sie nicht sogar sterben. Letztes Jahr ist ein solcher Stier in Panik gegen den Pfosten gerannt, an dem man ihn zuvor angebunden hatte und war sofort tot. Doch leider ist das barbarische Vorgehen noch immer erlaubt.
Von Tierschutzorganisationen angeprangert
Im Laufe der letzten Jahre haben es Tierrechtschützer und Tierschutzorganisationen in manchen spanischen Provinzen durchgesetzt, die barbarische Tradition abzuschaffen. Doch leider noch nicht überall! Mancherorts wird der Stier heutzutage von einem starken, mutigen Feuerkünstler ersetzt, der ein Metallgestell mit einem Stier aus Holz oder Pappmaché auf dem Rücken durch die Straßen trägt.
Die Hörner dieser Attrappe sind wie beim echten Stier mit brennbarem Material umwickelt und mit Feuerwerkskörpern bestückt. Dann rennt der Feuerkünstler mit den brennenden Hörnern durch die Menge und parodiert so den brennenden Stier.
Leider spricht die Tierschutzorganisation „Animal Naturalis“ von mehr als 3.000 Stieren, die heute vielerorts in Spanien noch immer an dem grausamen Spektakel teilnehmen müssen.
Und was denken Sie daran ?