Die Polizei ließ alle Tier zunächst frei, nur ein Teil durfte später weitertransportiert werden
Chemnitz – Wie sehr müssen die Tiere gelitten haben! Die Polizei hat einen Transporter mit 169 Kälbern in Mittelsachsen gestoppt! Die Fahrt sollte bis nach Nordrhein-Westfalen gehen!
Den Beamten war der Tier-Transporter auf der S200 bei Mittweida aufgefallen. Bei der Kontrolle gab der Fahrer (49) an, er habe 169 Kälber an Bord, käme aus Ostsachsen und müsse nach NRW. Also noch mehr als 500 Kilometer!
Viel zu eng war es für die Tiere, einige Kälber waren noch nicht einmal zwei Wochen alt und schwach
Ein Polizeisprecher: „Schon diese Aussage, die auch die Transportunterlagen belegten, reichte aus, um das Gespann genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn der 49-jährige Fahrer hätte die maximal zulässige Transportzeit der Tiere bis zu ihrem Bestimmungsort nicht einhalten können.“
Diese Verstöße stellten die Beamten fest
Die Tränken auf dem Lkw und auf dem Anhänger waren für die geladenen Kälber völlig ungeeignet. Denn die Mehrzahl der Kälber war noch nicht von ihren Muttertieren entwöhnt und konnte die Tränken somit auch nicht nutzen.
Unter den Kälbern waren einige Tiere, die noch nicht einmal 14 Tage alt waren und somit nicht hätten transportiert werden dürfen.
Auf der obersten Ladefläche des Lkw war die Widerristhöhe der Kälber nicht beachtet worden. Zwischen dem Rücken der Tiere und der Laderaumdecke war kaum Platz, sodass die Kälber mit dem Rücken anstießen sowie der Luftaustausch für sie nicht gewährleistet war.
In diesen LKW mit Hänger waren die 169 Tiere eingepfercht
Die festgestellten Verstöße führten dazu, dass die Polizisten dem 49-Jährigen die Weiterfahrt nach Nordrhein-Westfalen untersagten. Stattdessen musste er mit dem Tiertransport dem Kontrollfahrzeug der Polizei bis zu einer Sammelstelle im Landkreis Mittelsachsen folgen.
Dort ließen die Beamten im Beisein des zuständigen Amtsveterinärs alle Kälber entladen. Dabei fiel auf, dass viele der 169 Tiere bereits dehydriert waren.
Der Polizeisprecher: „Sowohl der Amtsveterinär als auch die Kontrolleure gehen davon aus, dass die Kälber nicht erst seit Beginn des Transports in Ostsachsen bis zur Kontrollstelle an der S200 unterversorgt waren, sondern womöglich länger nicht getränkt worden waren.“
Alle Kälber bekamen umgehend Elektrolytlösungen und blieben zunächst in der Sammelstelle.
DasVeterinäramt entschied, dass nicht alle 169 Kälber für den Weitertransport auf das Lkw-Gespann verladen werden durften. Die kleinsten und unter 14 Tagen alten Tiere verblieben in der Sammelstelle und werden dort bis auf weiteres versorgt.
Wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, gegen die Tierschutztransportverordnung und die Viehverkehrsverordnung wurden gegen den Lkw-Fahrer, den Organisator des Tiertransportes und die Verantwortlichen der Transportfirma mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet.
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