Viele Gartenbesitzer nutzen die Hilfe von Mährobotern. Was viele nicht wissen: Für Igel sind die Geräte eine tödliche Gefahr, besonders, wenn sie in der Nacht zum Einsatz kommen, warnt der Naturschutzbund (NABU).
Vier übel zugerichtete Igel hat Elke Wengert in den vergangenen Wochen in ihrer Tierauffangstation in Göggingen aufgenommen – alle vier waren in die Messer von Mährobotern geraten und letztendlich so schwer verletzt, dass sie nur noch von ihren Qualen erlöst werden konnten. „Einigen fehlten Füße, einem wurde sogar das Schnäuzchen abgehackt“, berichtet die Tierpflegerin.
Die Verletzungen hat Wengert fotografisch dokumentiert. „Von Einzelfällen kann man da leider nicht mehr reden.“
„Um Hindernissen auszuweichen, haben Mähroboter einen Drucksensor, der sie zum Umkehren veranlasst, wenn sie irgendwo anstoßen“, erklärt Walter Beck vom NABU Schwäbisch Gmünd. „Ein Igel, zumal ein junger, bietet jedoch so wenig Widerstand, dass der Sensor nicht aktiviert wird und der Roboter gegen das Tier oder sogar darüber fährt.“ Betroffen seien neben den Igeln auch andere Kleintiere wie Frösche, Echsen und Insekten.
Igel rollen sich zusammen, anstatt zu flüchten
Dabei müssten die Folgen nicht so schlimm sein, wenn Gartenbesitzer darauf verzichten würden, Mähroboter in der Dämmerung und in der Nacht laufen zu lassen, so Beck. „Das ist nämlich genau die Tageszeit, in der Igel und andere Kleintiere am aktivsten sind.“
Anstatt vor den Mähern zu flüchten, rollen sich Igel zu einer Kugel zusammen und erstarren für Minuten. Während sie den Angriff eines Fuchses oder Marders so erfolgreich abwehren, wird ihnen diese Strategie angesichts eines Mähroboters zum Verhängnis. Oft bleibe das Massaker auf dem Rasen unbemerkt, sagt Beck. „Die Tiere stoßen im Verletzungsfall keine Schmerzenslaute aus und ziehen sich ins Unterholz zurück, um dort qualvoll zu verenden.“
Beck und Wengert appellieren daher an Gartenbesitzer, Mähroboter nur am Tag und am besten unter Aufsicht laufen zu lassen. „Noch besser wäre es, den Rasen von Hand und vielleicht auch nicht ganz so oft zu mähen“, sagt Beck.
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