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Einfach reingestopft! Die zehn Brieftauben drängen sich über- und untereinander in der Sporttasche

Frankfurt – Sie sitzen ganz eng in der großen Voliere zusammen und sehen ängstlich aus.

Zehn Brieftauben hat die Polizei zu Vogelfreund Werner Weischedel (79) nach Fechenheim gebracht.

Werner Weischedel hat mehrere große Vogel-Volieren. In einer davon hat er die zehn Tauben untergebracht. Die Tiere bleiben immer dicht zusammen

Niemand wusste, wohin mit ihnen. Sie wurden gefunden – und haben eine merkwürdige Geschichte hinter sich.

„Die Tiere waren in eine kleine Sporttasche gestopft, die herrenlos in der Innenstadt rumstand“, erzählt der Rentner, der bei der Jagd- und Fischerei-Aufsicht ist.

Die beige-schwarze Tasche wurde als verlassenes Gepäckstück in Frankfurts Innenstadt gefunden

Wer macht so was? Das Tauben-Rätsel ...

Weischedel: „Die Polizei bringt mir oft verletzte Vögel. Ich habe selber 50 Kanarienvögel, dazu Hühner, Wachteln, Tauben. Ich päppele Fundtiere auf und vermute, dass die Brieftauben gestohlen wurden.“

Weischedel: „Die Tauben sind wunderbar. Wohlgenährt, gesund, aus bester Haltung. Sie kennen sich, kommen aus einem Schlag.“

Ihnen wurde der rechte Flügel gestutzt – unfachmännisch!

Weischedel: „Alle Schwungfedern sind abgeschnitten. Das macht kein Halter. Wahrscheinlich hat es der Dieb getan, damit sie nicht wegfliegen. Die gehen nun ein halbes Jahr zu Fuß.“

Die Brieftauben sind top-gepflegt – und am liebsten unter sich. Die Vögel fühlen sich bei Werner Weischedel wohl, sind aber noch verängstigt

Die Tiere sind beringt.
Weischedel: „Ich habe rumtelefoniert, bis jetzt konnte niemand helfen.“
Ihm liegt es am Herzen, dass er den Besitzer findet. „Die älteste Taube aus der Tasche ist laut Ring von 2008. Niemand pflegt eine Brieftaube so lange, wenn sie nicht etwas Besonderes ist und Siegprämien mit nach Hause gebracht hat.“
Weischedel: „Das sind wertvolle Tiere. Ich schätze, jeder Vogel könnte um die 10 000 Euro wert sein.“