An Löwen wurden die getöteten Rinder verfüttert
Foto: picture alliance / blickwinkel/M
von: G. GOMOLKA, N. GOTTLIEB UND K. RIECHERSveröffentlicht am
München – Große Empörung bei Tierschützern über die Erschießung zweier Banteng-Bullen im Tierpark Hellabrunn: „Für Tiere sind Zoos nichts anderes als Gefängnisse – manchmal sogar mit Todestrakt!“ entsetzt sich die Tierschutz-Organisation PETA.
Wie BILD gestern exklusiv berichtete, wurden bei der Tötung am Morgen des 6. Juli vier Zoo-Mitarbeiter durch Metall- und Betonsplitter verletzt, weil sich ein Schuss gelöst hatte. Ein Mitarbeiter erlitt sogar ein Knalltrauma und musste ins Krankenhaus: „Der Tierpark-Direktor war am 6. Juli nicht im Tierpark“, beeilte sich Pressesprecher Daniel Hujer gestern zu versichern.
Trotzdem musste Zoo-Direktor Rasem Baban Bürgermeisterin Christine Strobl (56, SPD), Aufsichtsratschefin des Tierparks, den wochenlang verschwiegenen Vorfall gestern erklären.
Banteng-Rinder werden bis zu 900 Kilo schwer
Foto: ullstein bild
Die grausame Tatsache: Die Bullen waren nicht krank oder alt, sie waren einfach im Wege, sie mussten weg. Sie erzeugten „soziale Unruhen“ in der Herde, hieß es. Da sie kein anderer Zoo haben wollte, traf die Rinder das Todesurteil.
Jeweils ein Schuss aus zwei Metern Entfernung beendete ihr Leben.
Und die Kadaver? Der Zoo bekennt sich zu einer fragwürdigen Kreislauf-Wirtschaft: „Das Fleisch wurde intern an Raubtiere verfüttert!“ Löwe, Tiger oder Panther verschlangen es.
Zoo-Direktor Rasem Baban
Foto: Robert Gongoll
Ein schreckliches Ende, das Judith Brettmeister, Sprecherin des Tierschutz-Vereins München, hellauf entsetzt: „Man hätte die beiden Tiere auch auf unseren Gnadenhof bringen können!“
Dass Zoos nicht nur Tier-Paradiese sondern auch Orte des Grauens sind, bewies kürzlich ein Park im ostchinesischen Changzhou. Dort wurde ein lebender Esel ins Tiger-Gehege geworfen, von den Raubtieren zerrissen. Der Todeskampf dauerte 30 Minuten, war auf YouTube zu sehen.
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