Es gibt schon erstaunliche Rekorde. Ein Ehepaar aus Tennessee hat eine Tochter bekommen, deren Embryo fast 28 Jahre eingefroren war.
Tina und Ben Gibson aus dem US-Bundesstaat Tennessee bekamen am 26. Oktober Familienzuwachs. Die kleine Molly Everette wurde gesund geboren. Das Besondere ist, dass Mollys Ursprünge bis in das Jahr 1992 zurückreichen. "People.com" erzählt die überraschende Geschichte des Babys, die einem medizinischen Wunder nahekommt.
Ideale Möglichkeit der Familiengründung für Tina und Ben
Tina und Ben haben sich entschieden, Kinder mithilfe des Nationalen Embryo-Spendenzentrums (NEFZ) zu bekommen, weil Ben an Mukoviszidose leidet, die oft mit einer Unfruchtbarkeit einhergeht. 2017 hatte Tina bereits Tochter Emma Wren auf diesem Weg zur Welt gebracht. Nun kam Schwesterchen Molly. Ihr Embryo war am 14. Oktober 1992 eingefroren und am 27. Februar 2020 wieder aufgetaut worden, wie das NEFZ in einer Pressemitteilung schrieb. Laut der medizinischen Bibliothek der Tennessee Preston University ist damit der bisher am längsten eingefrorene Embryo geboren worden. "Molly wurde vor 28 Jahren gezeugt und eingefroren, nur anderthalb Jahre nach der Geburt von Tina (ihrer heutigen Mutter)", so Mark Mellinger, Marketing- und Entwicklungsleiter des NEFZ bei "people.com".
Emma und Molly sind genetische Geschwister
Wie Mellinger erklärte, werden immer wieder Embryonen, die durch eine künstliche Befruchtung gezeugt wurden, dem Spendenzentrum zur Verfügung gestellt. Oft nutzen die biologischen Eltern nicht alle Embryonen selbst, wollen diese potenziellen Kinder aber auch nicht zerstören. Dann stellen sie diese zur "Embryonen-Adoption" zur Verfügung.
Die Embryonen von der großen Tochter Emma und Baby Molly sind genetische Schwestern. "Als Tina und Ben zu ihrem Geschwister-Transfer zurückkehrten, war ich begeistert, dass die verbleibenden zwei Embryonen des Spenders, die zur Geburt von Emma Wren führten, das Tauwetter überlebten und sich zu zwei Embryonen von sehr guter Qualität für ihren Transfer entwickelten", hatte die NEFZ-Laborleiterin und Embryologin Carol Sommerfeldt in der Pressemitteilung betont. Vorher hatte übrigens Emma den Rekord gehalten, aus einem vor so langer Zeit eingefrorenen Embryo entstanden zu sein.
Erfolgreiche Bilanz des Embryo-Spendenzentrums
Das NEFZ besteht seit 2003. Seitdem wurden mehr als 1.000 Geburten durch die Adoption von Embryonen ermöglicht. Natürlich geht es nicht um Rekorde, sondern zuerst darum, ungewollt kinderlosen Paaren einen Lebenstraum zu erfüllen.
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